Die altchinesische Yijing-Akupunktur ist eine beeindruckende Form der Behandlung mit Akupunktur / TCM. Sie zeichnet sich durch ihre unmittelbare Wirkung aus. Bei lokalisierten Beschwerden tritt hierbei in der Regel innerhalb von Sekunden eine Beschwerdemilderung ein. Mittels der Yijing-Akupunktur lassen sich sowohl körperliche Erkrankungen wie auch psychische Leiden behandeln. Die Akupunkturnadeln werden dabei an definierten Orten der Körperoberfläche gesetzt und bleiben dort circa 20 Minuten liegen. Während dieser Zeit tritt bei der liegenden Person zudem ein allgemeines und erholsames Entspannungsgefühl ein.
Gemäss der Theorie der Chinesischen Medizin / TCM fliesst das Qi (= die den Körper versorgende Energie) in anatomisch nicht sichtbaren Leitbahnen, in den sogenannten Meridianen. Ist das Qi blockiert oder schwach, so treten Krankheitssymptome auf. Bei der Behandlung mit Akupunktur / TCM werden die Nadeln bei Akpunkturpunkten auf diesen Meridianen gesetzt. Dadurch werden Blockaden und Schwächen des Qi-Flusses behoben.
Die Yijing-Akupunktur ist eine Spezialform der Behandlung mit Akupunktur / TCM. Sie nutzt gezielt die Möglichkeit, ganze Meridiansysteme (und den Körper als Gesamtes) mittels bestimmten Kombinationen aus Akupunkturpunkten wieder ins Lot zu bringen bzw. auszubalancieren (sog. «meridian balancing»). Das Wissen hierzu stammt aus dem Yijing («Klassiker der Wandlungen»), dem ältesten Werk der chinesisch-daoistischen Literatur (> 2000 v. u. Z.). Die Yijing-Akupunktur wurde über die Jahrtausende in nicht-öffentlichen Traditionslinien weitergegeben. Seit dem 20. Jahrhundert ist es vor allem den chinesischen Ärzten Chao Chen und Richard Teh-Fu Tan zu verdanken, dass dieses Wissen nun allgemein zugänglich ist.
Die Yijing-Akupunktur arbeitet mit «Fernpunkten». Das heisst, bei der Behandlung mit Akupunktur / TCM wird in der Regel nicht am Ort der Beschwerden, sondern weiter entfernt davon genadelt. So werden z. B. Schulterschmerzen über Akupunkturpunkte im Bereich des Sprunggelenkes therapiert. Sämtliche Beschwerden lassen sich über sog. antike Akupunkturpunkte, also mittels Punkten an Händen/Vorderarmen bzw. an Füssen/Unterschenkeln behandeln. Dies ist nicht nur technisch elegant, sondern bringt auch den Vorteil, dass sich PatientInnen für die Akupunkturbehandlung kaum entkleiden müssen.